Lehrpfad – Humus und Co

Hallo! Es freut uns Sie auf dem Hengstbacherhof zu begrüßen. Sie befinden sich hier an der Station I: Humus & Co. Hier erfahren Sie mehr über das Leben unter ihren Füßen, über die besonderen Fähigkeiten von sogenannten „Effektiven Mikroorganismen“ (EM), die fleißigen Helfer für eine regenerative Kreislaufwirtschaft, über die Mykorrhiza-Pilze, die Netzwerk-Profis und über Bodenleben. Klicken Sie die verschiedenen Informationsblöcke an und erfahren Sie mehr.

Viel Spaß wünscht Ihnen die Stiftung Lebensraum.

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Effektive Mikroorganismen sind eine Mischung von Hefen, Milchsäure- und Photosynthesebakterien. Durch ihren besonderen Stoffwechsel ermöglichen “Effektive Mikroorganismen” im Boden beispielsweise den Aufbau von Dauerhumus, anstatt organische Kohlenstoffverbindungen abzubauen und als CO2 in die Atmosphäre abzugeben. So werden sie zu fleißigen Helfern im Garten und in der Landwirtschaft.

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Wenn man über einen nackten Boden spaziert fällt es schwer sich vorzustellen, welche Schätze an vielfältigem Leben sich darin verbergen. In einem Würfel voll Boden von 10 cm Kantenlänge können je nach Bodenart bis zu 10 Milliarden Lebewesen vorkommen – also mehr Lebewesen als wir Menschen auf der Erde sind.

Die meisten von Ihnen sind mikroskopisch klein und gehören zur Bodenflora – das sind Bakterien, Strahlenpilze, Pilze, Algen und Flechten. Daneben gibt es aber auch etwas größere Bewohner in der Bodenfauna wie beispielsweise Amöben, Fadenwürmer, Springschwänze, Milben, Asseln oder die uns wohl bekannten Regenwürmer. Die meisten dieser Bodenbewohner helfen einen Boden fruchtbar und lebendig zu machen, denn Sie wandeln organische Substanzen um und machen sie für Pflanzen verfügbar. Wenn wir diese Fähigkeiten gut nutzen, können wir intensiven Pflanzenanbau ganz ohne synthetische Dünger oder Pestizide betreiben.

Erfahren Sie mehr mit Dr. Dorothée Dreher von der Stiftung Lebensraum

Das Wort Mykorrhiza setzt sich aus den Bausteinen Mykos (Pilz) und Rhizza (Wurzel) zusammen. AlsMykorrhiza bezeichnen wirdie Einheit oder auch die Symbiose zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln. Unter den Mykorrhiza-Pilzen unterscheidet man zwei große Klassen: Ektomykorrhiza, die mit ihren feinen Hyphen in die Zellzwischenräume der Wurzeln wachsen und Endomykorrhiza,tatsächlich in die einzelne Pflanzenzelle reinwachsenund dort spezielle stark verzweigte Organe ausbilden kann, die aussehen wie kleine Bäumchen, daher nennt man sie Arbuskeln (siehe Abbildung). Mykorrhiza sind perfekt an den Austausch von Stoffen angepasst. DiePilze machen mit den Pflanzen einen Deal: Sie helfen mit ihren extrem feinen Hyphen Nährstoffe die weit von der Pflanzenwurzel entfernt sind aufzunehmen, zur Pflanze zu transportieren und sie damit zu versorgen.

Mykorrhiza- Pilze: einfach erklärt mit Dr. Dorothée Dreher

Beispiel: Bild einer Arbuskel eines Endomykorrhizapilzes

An diesem Beispiel kann man gut erkennen, warum die Pflanze etwa ein Drittel ihrer durch Photosynthese gewonnen Energie in Form von Ausscheidungen, sogenannten Wurzelexudaten direkt in den Boden abgibt. Sie macht das um ihre kleinen Helfer im Boden gut zu versorgen. Die Mykorrhiza-Symbiose ist nur ein Beispiel, dass wir gut kennen, aber man kann davon ausgehen, dass es unzählige weitere solcher Symbiosen im Boden gibt, die wir noch nicht kennen. Daher ist es wichtig eine hohe mikrobielle Vielfalt im Boden zu erhalten.

Mykorrhiza & Co.

In einer Handvoll guter Gartenerde gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde.

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