Lehrpfad – Biointensive Gemüsewirtschaft

Hallo! Es freut uns Sie auf dem Hengstbacherhof zu begrüßen. Sie befinden sich hier vor dem Market Garden. Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie ist der Lehrpfad hier entstanden. So zeigen wir vor Ort, wie regenerative Landwirtschaft und regionale Kreislaufwirtschaft aussehen können. Real vor Ort erleben und gleichzeitig digital weiter stöbern, das macht unser interaktiver Lehrpfad möglich.

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In Kanada hat sich in den letzten Jahren eine Bewegung zum sogenannten »Market Gardening und Mikrofarming« stark gemacht. Vorreiter der Bewegung war Eliot Coleman, dem sich weitere Wegbereiter wie Jean-Martin Fortier anschlossen.

Auf wenigen Tausend Quadratmetern Fläche (1.000 bis 10.000 m2) werden dort mit überwiegend manueller 
Arbeit, ökologisch wie ökonomisch gesehen, sehr produktive Gärten oder Mikrofarmen angelegt, die völlig auf Pestizide verzichten, den Aufwand an Investitionen gering halten und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität fördern. Eine effektive Anordnung der Beete mit innovativen aber einfachen Werkzeugen zur Bodenbearbeitung und Ernte ermöglichen dies.

Im Agroforstsystem des Hengstbacherhofs wird Gemüse ab April 2020 nach dem Prinzip des Market-Gardening angebaut. Hierbei werden die klassischen Beetbreiten von 75 cm mit 45 cm Bearbeitungswegen eingehalten, um ein rein manuelles System darzustellen. Angrenzend finden sich Beete mit einer Breite von 150 cm, um den Einsatz von leichten Landmaschinen zu ermöglichen, deren Reifen allerdings niemals die Dauerbeete befahren und man somit keine Verdichtung auf der Kulturfläche zu befürchten hat. Vor- und Nachteile der beiden Beetbreiten können so in Hinblick auf Handhabung und Ertrag untersucht und weiter optimiert werden.


Neben einjährigen Gemüsekulturen, wie im klassischen Market Gardening üblich, werden hier auch mehrjährige Kulturen kultiviert, die einen fließenden Übergang zu den Gehölz-Elementen des Agroforstsystems ergeben.

Zu den Prinzipien, die hier Anwendung finden, und deren Effekte im Kontext eines Market-Gardens untersucht werden, sind minimale Bodenbearbeitung zum Schutz der Bodengesundheit, Verzicht auf Pestizideinsatz, 
permanente Begrünung der Flächen (inklusive Winterbegrünung) sowie aktiver Humusaufbau u.a. über die Fermentation von Ernteresten und Begrünungen auf der Fläche mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen oder biologisch aktivierter Pflanzenkohle.

Mit dem Market-Garden als Teil des regenerativen landwirtschaftlichen Systems am Hengstbacherhof, wollen wir die vom Weltagrarbericht postulierte Landwirtschaft des 21. Jahrhundert mit voranbringen. Als neues Paradigma unserer heutigen Landwirtschaft wird die kleinbäuerliche Landwirtschaft als wichtigster Garant und die größte Hoffnung einer sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Lebensmittelversorgung erklärt. Investitionen in die kleinbäuerliche Produktion werden als sicherstes und vielversprechendstes Mittel betrachtet, Hunger zu bekämpfen und zugleich die ökologischen Auswirkungen der Landwirtschaft zu minimieren, denn diese Betriebe produzieren einen deutlich höheren Nährwert pro Hektar als industrielle Landwirtschaft, in der Regel mit erheblich niedrigerem externen Input und geringeren Umweltschäden. (Weltagrarbericht 2008)

 

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