Martin Häusling zur EU-Landwirtschaftspolitik

Die EU-Gesetzgebung im Bereich Landwirtschaft und Umweltschutz sehen durchaus viele Bürger kritisch und fragen sich, ob 40% des Gesamthaushaltes für Landwirtschaftssubventionen wirklich gut angelegte Euros sind. Immerhin geht es um rund 60 Milliarden € pro Jahr.

Martin Häusling verschwieg diese Aspekte nicht bei seiner Rede anläßlich des Neujahrsempfangs in Bad Kreuznach, zu dem der Kreisverband der Grünen eingeladen hatte. Seit 2009 ist er Abgeordneter im Europapalament und dort agrarpolitischer Sprecher der Fraktion die Grünen / EFA.

Wie würde denn die Situation aussehen, wenn die Nationalstaaten, also auch Deutschland ausschließlich auf Länderebene entscheiden könnten?, fragte er ins Auditorium und gab postwendend die Antwort. In vielen Bereichen würde es gerade in Deutschland schlechter aussehen, denn Deutschland hat sich aus seiner Sicht in den letzten Jahren zunehmend zum Bremser bei nachhaltiger Politik entwickelt.

Viele gute Gesetzes-Impulse für Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung kommen heute aus Brüssel, so der EU-Abgeordnete. Und dennoch ist es seiner Meinung viel zu wenig und jedes weitere Aufschieben verschlimmert die Situation und macht eine erfolgreiche Änderung unwahrscheinlicher.

Wenn wir heute die selbst gesetzten Klimaziele, also die Reduzierung des CO2-Ausstoßes nicht erreichen und die Fristen von 2020 auf 2030 verschieben, dann werden wir niemals bis 2050 eine Null-Emissions-Wirtschaft etablieren können.

Ein besonderes Anliegen ist Martin Häuslinger der Erhalt der Artenvielfalt, denn wenn die Arten erst einmal verschwunden, also ausgerottet sind, dann wird es binnen menschlicher Zeiträume keine Besserung geben. Eines der bekanntesten, aber leider nicht das einzige Beispiel sind die Bienen, vor allem die rund 560 Wildbienenarten, die in Deutschland und Europa leben. Maßgeblich hat er sich als Abgeordneter für wegweisende Studien zur Landwirtschaft und zu den negativen Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Artenvielfalt eingesetzt.

“Wir sind dann mal weg”
Die (un)-heimliche Arten-Erosion

Vom Mythos der klimasmarten Landwirtschaft- Oder warum weniger vom Schlechten nicht Gut ist.

Unsere Stiftung Lebensraum nutzte den Neujahrempfang, um mit Politikern und Repräsentanten des öffentlichen Lebens ins Gespräch zu kommen und unsere Arbeit für eine regionale, enkeltaugliche Kreislaufwirtschaft zu erläutern. Auf besonderes Interesse stieß das Konzept der Humuszertifkate, die für die Erreichung der Klimaziele vielleicht noch eine entscheidende Rolle spielen werden. Stiftungsvorstand Joachim Böttcher war selbst nach Bad Kreuznach gekommen, um unsere Arbeit auch fachlich begründen zu können. Begleitet und unterstützt wurde er von den Gründungsstiftern Katrin Mockel und Andreas Görner, die in Bad Kreuznach u.a. das Bürgergartenprojekt “Essbares Bad Kreuznach” mitgestalten.

Mehr über Martin Häusling und seine Arbeit im Europarlament finden Sie u.a. auf seiner Webseite.