Beim Sensen ganz im Flow sein, eins mit der Natur und dem eigenen Körper. Wir zeigen, wie das geht, was eine gute Sense ausmacht und wie sie ein Leben lang scharf bleibt. In Gartenmagazinen, auf Plakaten und im Baumarkt springen sie ins Auge, die vielen elektrischen oder motorbetriebenen Helfer für den Garten, Mähroboter, Heckenscheren, Laubbläser, Häcksler. Sie alle sollen unser Leben erleichtern, damit wir endlich mehr Zeit haben. Nur Zeit für was eigentlich? Zum Erholen nachdem wir wir zuvor schon 8 Stunden in der Firma oder im Home Office rumgesessen haben, zum Shoppen oder um im Fitness Studio Gewichte zu stemmen? Die Medizin sagt es uns unverblümt, wir bewegen uns heuzutage viel zu wenig, essen schlecht und tun Dinge, die Stress für unseren Organismus bedeuten. Die Folge sind Lifestyle-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzinfarkt und Bypass, hohe Cholesterin- und schlechte Blutwerte. Und auf dem Rezeptblock vieler Ärzte stehen neben den Medikamenten auch Empfehlungen, ganz oben mit dabei entspanntes Arbeiten in Garten, Feld und Natur. Denn damit können gleich 3 der wichtigsten Gesundheitsziele erreicht werden. Regelmäßige und abwechlungsreiche Bewegung, “Naturbaden”, also die Stimulation unseres vegetativen Nervensystems durch Düfte, Klänge, Farben und Energien inmitten von Pflanzen und Tieren, Entspannung als Gegenpol zu unserem hektischen Alltag und schließlich selbst angebautes, frisches Obst, Gemüse und Kräuter. Lebensmittel im wahrtsen Sinne des Wortes.
Bei all dem kann sicher auch mal ein motorbetriebenes Gerät nützlich sein, aber muss es wirklich in jeder Gartenecke knattern? Oder können wir nicht viel mehr Arbeiten auch von Hand verrichten, in aller Ruhe ohne Lärm und Gestank und ohne zuvor hunderte oder tausende Euro bezahlt zu haben? Die Sense gehört ebenso wie die Sichel und das Messer zu ältesten Werkzeugen des Menschen und wird nachweislich seit mehr als zehntausend Jahren eingesetzt. Innerhalb einer einzigen Generation ist diese alte Kulturtechnik bei uns fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Höchste Zeit, dieses kostengünstige und effiziente Werkzeug und die Kunst des Sensens wieder in Erinnerung zu rufen.
Wir haben den Sensenlehrer Stephan Konzack an der Bergstrasse besucht und durften ihm über die Schulter schauen. Im Video erklärt er, was eine gute Sense ausmacht, wie man sie dengelt und wetzt, und sich damit einen Begleiter fürs ganze Leben schafft. Und wer jetzt glaubt, das Mähen mit der Sense sei eine mühsame Arbeit, dem seien die Worte des Sensenlehrers an Herz gelegt. “Wenn die Sense genau zur eigenen Körpergröße passt, richtig eingestellt ist und gut geschärft, dann kann das Mähen zu einem entspannten und fast meditativen Erlebnis werden. Modernes Bauern-Yoga.”
Und wenn Sie jetzt Lust aufs Sensen bekommen haben, dann können Sie sich direkt an Stephan Konzack wenden und natürlich auch an den Sensenverein Deutschland, bei dem er aktiver Sensenlehrer ist.