Stifterrat bereit für neue Aufgaben

Bei ihrer Jahresversammlung haben die Gründer der Stiftung Lebensraum eine positive Bilanz der zwei ersten Jahre gezogen und den Vorstand gestärkt, die neuen und sehr herausfordernden Projekte gemeinsam anzupacken. Der Vorstandsvorsitzende Joachim Böttcher zitierte zu Beginn aus einem aktuellen Buch die Phasen menschlichen Verhaltens bei neuen Krisen. Zunächst Verleugnung, weil ” das ja alles nicht stimmt”, dann Schuldzuweisung an andere, schließlich Forderungen an andere “man müßte doch” und schlussendlich die Einsicht, dass nur das eigene gemeinsame und solidarische Handeln den notwendigen Wandel ermöglicht. All diese Phasen erlebt die junge Stiftung beim Start der Humus-Initiative. “Deshalb, so Böttcher, freuen wir uns besonders über die wachsende Zahl von Landwirten und Unternehmern, die sich zur Teilnahme am Humusprojekt einschreiben. Es ist Zeit zu handeln, jetzt”.

Dr. Dorothée Dreher, die zweite Vorsitzende der Stiftung moderierte die Jahresversammlung und blickte zunächst noch einmal zurück auf all das, was in nur zwei Jahren seit Gründung der Stiftung erreicht werden konnte. Drei eigene Veranstaltungen, mit denen hunderte von Besuchern erreicht und begeistert werden konnten, rund zwei Dutzend Vorträge von Fachleuten aus der Stiftung bei anderen Veranstaltungen, die Errichtung des Lehrpfades und regelmäßige Besuchertage am Hengstbacherhof. Und natürlich das Fokusprojekt, die Humusprämien zur CO2-Bindung in unseren Ackerböden. Das alles hat die Aktiven an der Rand ihrer Belastbarkeit gebracht, besonders wichtig war und ist es daher, neue aktive Mitglieder und Förder zu gewinnen. Wer also Kompetenz, Engagement und Herzblut in die Arbeit für eine regionale und regenerative Kreislaufwirtschaft einbringen will, ist herzlich willkommen.

Die dynamische und zur Zeit sehr rasch anwachsende Arbeit der Stiftung braucht eine solide finanzielle Grundlage. Jörg Weber, im Vorstand zuständig für die Finanzen gab einen detaillierten Bericht zur wirtschaftlichen Situation und den Szenarien für die anstehenden großen Projekte. “Wenn die Entwicklung so weitergeht, können wir in den nächsten zwei Jahren auch den Schritt zur eigenständigen Stiftung wagen”, so Weber. Bisher ist die Stiftung Lebensraum eine Unterstiftung der Bürgerstiftung Pfalz. Das erleichterte den Start und spart gerade zu Beginn viel Papierkram.

Tue Gutes und rede darüber, unter diesem Motto präsentierte Katrin Mockel die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung. “Vertrauen stiften, das ist am Anfang das Wichtigste”, so die gelernte Journalistin, die auch die Webseite der Stiftung selbst eingerichtet hat. Wir haben ambitionierte Projekte und bei aller wissenschaftlichen Argumentationsstärke sind wir darauf angewiesen, dass Menschen uns vertrauen und auch große Herausforderungen annehmen. “Und dieses Vertrauen muss die Stiftung sich jeden Tag auf´s Neue verdienen”.

Im zweiten Teil der Jahresversammlung blickten die Gründer nach vorne und spendeten viel Beifall für alle Initiativen, die in diesem und im nächsten Jahr umgesetzt werden. Ein biointensiver Gemüseanbau einschließlich der regionalen Vermarktung, Agroforst, Hühnermobil, Zukunftsdorf, Terra Preta Genossenschaft, Co-Working-Räume und vieles mehr. Und im Zentrum immer die Humus-Initiative, die schon am 28. Februar mit der Auftaktveranstaltung in die konkrete Umsetzung geht, u.a. mit der Schaffung einer Humus GmbH.

Die Jahresversammlung war ein guter Tag für die Gründungsstifter und schafft die solidarische Verbundenheit, die es für das kommende Jahr braucht. Ein leckeres, selbst zubereitetes vegetarisches Essen war dann das i-Tüpfelchen und der Auftakt zu einem schönen Abend.