Vielfalt mit allen Sinnen erleben

Internationaler Tag zur Erhaltung der Arten am 22. Mai.

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehm leichter Brise fand am Sonntag, den 25. Mai auf der Strecke des Nordpfälzer Höhenweges die zweite Artenvielfaltswanderung des BioBetriebes Meitzler gemeinsam mit der Stiftung Lebensraum statt. Auf der 3km langen Strecke wurden den 25 interessierten Teilnehmern 10 Kulturen und Untersaaten vorgestellt. Eine Beschilderung an den entsprechenden Flächen bleibt den ganzen Sommer über bestehen. Seit 2015 werden die Flächen rund um den Kahlforster Hof bei Obermoschel von Armin Meitzler nach den Richtlinien der biologisch, regenerativen Landwirtschaft bearbeitet. Dabei legt Armin Meitzler, wie er zu Anfang erklärt hatte, großen Wert auf:

  • eine sinnvoll durchdachte Fruchtfolge
  • die Hauptkultur, Mischkulturen und verschiedene Untersaaten
  • dauergrüne Flächen als natürliche Photovoltaikanlage auf dem Acker
  • Einsatz von effektiven Mikroorganismen, die das Bodenleben anregen, und somit zu einem guten Humusaufbau beitragen
  • sowie die geringe Bodenbearbeitung

Die Wanderung geht von Sommerwicken mit Sommerroggen als Stützfrucht, über kleine Sonnenblumen, deren Kerne später als Bäckersaaten verkauft werden, weiter zu Roggen, der schon eine stattliche Höhe von 1,80m aufweist. Im fetten, sattgrünen Weizen, in dem auf natürliche Weise auch Kornblumen wachsen, ging Armin Meitzler auf wurden die Untersaaten Weißklee, Weidelgras und Phacelia ein. Das Gemenge an Untersaaten steht jetzt noch zart im Weizen, bedeckt aber nach der Getreideernte dicht den Boden. Für Armin Meitzler ist die Untersaat mit ihrer Photosyntheseleistung ist die Photovoltaik Anlage für seinem Acker. Die Kornblumen im Weizen werden in den nächsten Tagen mit ihren tiefblauen Blüten Wanderer und Radler begeistern! Dr Dorothée Dreher, Vorstandsmitglied der Stiftung Lebensraum brachte mit ihrem Wissen einen interessanten Ausflug in die Welt der Mycorrhiza. Mycorrhiza-Pilze kommen auf natürliche Weise im Boden vor und leben in enger Symbiose mit den Wurzeln der Kulturpflanzen. Sie nehmen Phosphor und Stickstoff aus dem Boden auf und machen diese für die Pflanzen verfügbar. Im Gegensatz versorgen die Pflanzen die Pilze mit Zucker, den sie aus der Photosynthese gewonnen haben.

 

Die kleinen Hanfpflanzen auf der nächsten Fläche werden bis zur Ernte bis 2,50m hoch. Auf diesem Boden wurde im Oktober eine Winterbegrünung eingesät, die Mitte April fermentiert wurde. Dies kommt dem Hanf besonders zu Gute.  Die Hanfsaaten werden später in der Ölmühle Ölbewusst zu hochwertigem Öl verarbeitet. In der Triticale stehen zusätzlich blühende Sommerwicken, die im letzten Winter erstaunlicherweise nicht erfroren sind. Danach kommt der Hafer. Hafer ist anspruchslos und wächst gut auf leicht sauren Standorten. Monika Meitzler-Stöhr berichtete von den besonders gesundheitsfördernden Eigenschaften der Ballaststoffe des Hafers.

 

Auf dem Feld neben an in der wunderbaren, sonnigen Nordpfälzer Hügellandschaft wächst der Goldlein, der gerade noch nicht in der Blüte stand. Aber es dauert nicht mehr lange, dann kann man hier hin den Ausflug ins Blaue wagen. Monika ging auch hier, wie beim Hanf auf den besonders hohen Gehalt der Omega-3-Fettsäure und ihre gesundheitsfördernde Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System ein. Zum Abschluss wieder am Kahlforster Hof angelangt, wies Michael König, Kuratoriumsmitglied der Stiftung, auf den wichtigen Beitrag zum Klimaschutz durch Humusaufbau und auf das große Potential der Böden hin.

 

Genau dafür setzt sich die Stiftung Lebensraum ein.

Am 14. Juni findet in der Orangerie in Kirchheimbolanden ein Symposium zu diesem Thema statt.

Die Stiftung Lebensraum. Mensch.Boden.Wasser.Luft. bedankt sich bei allen begeisterten und großzügigen Spendern für ihren Beitrag an diesem Tag.

 

Wer die Strecke noch einmal nachwandern möchte, hier die Anfahrtsbeschreibung nach Obermoschel zum Kahlforster Hof:

Sie fahren auf der B420 durch Obermoschel in Richtung Unkenbach/Meisenheim.

Ca 500m nach dem Ortsausgang Obermoschel den zweiten Wirtschaftsweg links reinfahren.

Dieser Weg ist asphaltiert. Dort steht ein Schild „Nur Landwirtschaft,“ hier liegt auch ein großer Stein.

Bleiben Sie auf diesem asphaltiertem Wirtschaftsweg und folgen immer weiter aufwärts.

Wenn der Asphaltweg zu Ende ist sehen Sie den Kahlforster Hof.